Am Samstagabend war es ‚endlich‘ soweit. Endlich, weil es in Oythe coronabedingt eine lange Pause seit dem letzten großen Konzert des Musikvereins gab. Und endlich, weil die rund 50 Musikerinnen und Musiker unter Leitung von Dirigent Niko Förster über mehrere Monate viele Rock- und Popstücke von Adele, Queen, den Rolling Stones und vielen anderen weltweit bekannten Interpreten einstudiert hatten. Die Vorfreude war entsprechend spürbar. Auch beim Publikum, was sich in den Ticketverkäufen zeigte. Bis zum letzten Platz füllte sich die zum Konzertsaal umgebaute Sporthalle Oythe. Bis kurz vor dem Konzert seien noch Tickets auf dem „Schwarzmarkt“ in diversen Sozialen Netzwerken gehandelt worden, berichteten die begeisterten Besucher.
Für die Moderation hatten sich die Oyther etwas Besonderes überlegt: Pro Titel übernahm ein anderes Vereinsmitglied das Mikro. Emma Frilling vermittelte Hintergründe über das Engagement der weltberühmten Band Coldplay. Kristina und Ralph Ellert entführten das Publikum im Dialog in die Zeit der Neuen Deutschen Welle. Klarinettistin Kerstin Technow brachte das Publikum sogar zum Singen. Mit „Na na na na, na na na na, hey hey, goodbye“- sorgte sie für einen der vielen Ohrwürmer des Abends. Auch viele andere Stücke waren Welthits. Bekannte Texte und Melodien, wie „Sternenhimmel“ oder „Paint it black“, luden zum Klatschen, Mitsingen und Mitwippen ein. „Gerne hätten wir getanzt, dafür war leider kein Platz“, scherzten die Besucher im Anschluss.
„Dass Oythe eine moderne und größere Mehrzweckhalle gut gebrauchen kann, sieht jeder, der heute hier ist“, appellierte Heinrich Windhaus, Vorsitzender des Vereins kurz politisch und erntete dafür großen Applaus. Zudem dankte der Trompeter den vielen helfenden Händen, Akteurinnen und Akteuren, den langjährigen Partnern des Vereins und den Sponsoren. „Eine gesunde Vereinsstruktur ist für das soziale Miteinander von großer Bedeutung. Und in Oythe haben wir noch dieses Vereinsleben. Ich bin froh, dass die Vereine hier so anpacken und zusammenstehen“, betonte er.
Geschäftsführer Ulrich Wichmann berichtete den Gästen über ein Herzensanliegen des Vereins: Initiiert von der früheren Vorsitzenden, Carla Hackmann, hat der Musikverein seit den frühen 2000er Jahren in Kooperation mit Kreismusikschule, Grundschule und Kindergarten eine erfolgreiche Nachwuchsförderung aufgebaut. Zunächst für Kinder und Jugendliche und schließlich mit der „Oyther Tonleiter“ auch für Erwachsene. Die Früchte des Engagements saßen Samstagabend auf der Bühne In allen Instrumentengruppen spielten Leute mit, die in den Vereinsgruppen das Musizieren erlernt haben. Besonders sichtbar wurde das nach der Pause. Die jungen Talente des Vororchesters brillierten, so sehr, dass das Publikum eine Zugabe forderte. Zita Hövemann (21), die selbst mal in den Nachwuchsgruppen des Vereins gespielt hat, gab dabei ihr Debüt als Dirigentin.
Das Publikum belohnte die Auftritte des Musikvereins und des Vororchesters mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen und feierten im Anschluss noch bis spät in die Nacht.
Johannes Hörnemann