Jahreskonzert in „Moorbachphilharmonie“
Rhythmisch setzt der Bass ein, tiefe Töne erklingen durch die zum Konzertsaal umfunktionierte Turnhalle der Marien-Grundschule. Dann setzt der Gesang ein. In schwedischer Sprache singt Kristina Ellert mit Begleitung des Musikvereins Oythe (MVO) „Gabriellas Song“. Sichtbar berührt verfolgen die zahlreichen Zuhörer einen der Höhepunkte des Jahreskonzerts der Oyther Musikerinnen und Musiker.
Zehn Hits hatten die rund vierzig Instrumentalisten des MVO an Schlagzeug, Trompete, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon, Euphonium, Posaune, Tenorhorn, Tuba, Bassgitarre, Klarinette und Querflöte einstudiert. Am Sonntagnachmittag (4.3.) zeigten sie unter der musikalischen Leitung von Blair Carmichael ihr Können. „Wir möchten in Oythe für Oythe Musik machen“, begrüßte Heinrich Windhaus, MVO-Vorsitzender. Deshalb hätten sie nach Auftritten im Metropoltheater wieder zum Konzert in Oythe geladen. Erstmals spielten die Musiker auf einer neuen MVO-Bühne. „Mit vielen fleißigen Händen konnten wir aus der Sporthalle sowas wie die ‚Moorbachphilharmonie‘ errichten“, berichtete Ulrich Wichmann, Geschäftsführer des MVO.
Durch den Abend führte Otto Rauert, langjähriger Wegbegleiter des Vereins. Er zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung des MVO und lobte dessen tatkräftigen Beitrag zum kulturellen Leben in Oythe. Viele kirchliche und weltliche Termine seien 2017 durch den Musikverein mitgestaltet worden, berichtete er.
Unter dem Motto „Ut Aite kummt dei Musik“ präsentierten sie ein buntes Programm aus vielen Genres. Zum Auftakt spielten die Oyther mit dem Florentiner Marsch von Julius Fucík einen der weltweit meistgespielten Märsche. Im Concerto d’Amore verbindet Jacob de Haan Barock, Pop und Jazz zu wunderschönen Melodien. Dann erklang Nessaja, bekannt aus dem Musical Tabaluga. „The Rock“ war die Klangkulisse zum gleichnamigen Kinoerfolg über eine Geiselnahme auf der Gefängnisinsel Alcatraz. Als „die Nationalhymne der Blasmusiker“ bezeichnete Rauert den Böhmischen Traum, das letzte Stück vor der Pause.
Rasant ging es mit der Titelmelodie der US-Actionserie A-Team weiter. Die Musiker blieben in Amerika und brachten ein Potpourri des Musicals My Fair Lady. Gabriellas Song ist ein kraftvolles Lied über Selbstbestimmung und Lebensglück aus dem Kinoerfolg „Wie im Himmel“ (2005). Anschließend entführten die Holz- und Blechbläser in die raue Welt der Cowboys. Im Arrangement „Moment vor Morricone“ spielten sie Melodien aus den Western „Once Upon a Time in the West“ und „The Good, the Bad and the Ugly“. Nach dem Schlussakkord von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens, belohnten die Zuschauer das Orchester mit lauten Zugabe-Rufen. Die stehenden Ovationen wurden erhört. Abgerundet wurde der Abend mit dem Fliegermarsch und einem der Lieblingsstücke des Musikvereins, einem Medley aus dem Film „Blues Brothers“.
Johannes Hörnemann